Nacktschnecken auf der Terrasse und im Garten bekämpfen – was kann man tun
Nacktschnecken auf der Terrasse und im Garten bekämpfen – was kann man tun
Nacktschnecken auf der Terrasse und im Garten können schnell zu einer lästigen Plage werden. Mit den passenden Gegenmaßnahmen ist es jedoch möglich, ihnen vorzubeugen und sie gezielt zu bekämpfen.
Mechanische Maßnahmen
Wenn nur ein bestimmter Bereich vor den Schleim- und Fraßspuren der Nacktschnecken geschützt werden soll, bieten sich mechanische Maßnahmen zum Fernhalten an. Geeignet sind hierfür Schneckenzäune und Hochbeete mit Schneckenkante.
Sie bringen gleich mehrere Vorzüge mit sich. Darunter:
– einfache Anbringung
– günstig in der Anschaffung
– langlebig
– umweltschonend
– unschädlich für andere Tiere
Schneckenzäune lassen sich bei Bedarf einfach umsetzen. Hochbeete führen zusätzlich zu einem erhöhten Ertrag und erlauben rückenschonendes Gärtnern. Wann immer möglich, sollte daher zu diesen Mitteln gegriffen werden, um Pflanzen und Sitzbereiche vor den Nacktschnecken zu schützen. Surftipp: Hier gibt es dazu weitere wichtige Punkte
Absammeln
Eine weitere mechanische Maßnahme für die Entfernung von Schnecken ist das Absammeln von Hand. Hierbei sollten Handschuhe getragen werden.
Nacktschnecken halten sich vorrangig auf feuchten Böden auf und sind in der Dämmerung und Nacht aktiv. Dadurch ist es sinnvoll, spät abends oder früh morgens auf „die Jagd“ zu gehen.
Natürliche Fressfeinde
Eine weitere sehr natürliche und umweltschonende Variante der Schneckenbekämpfung ist das Einbringen und Anziehen ihrer Fressfeinde. Zu diesen gehören:
– Blindschleichen
– Enten
– Hühner
– Igel
– Kröten
– Vögel
Im Garten zumindest eine naturnahe Ecke zu integrieren, Vogeltränken aufzustellen und ihnen Futterplätze anzubieten, begünstigt ein gesundes Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. Das gilt nicht nur für Nacktschnecken.
Haben sich diese bereits stark ausgebreitet, können Laufenten kurzen Prozess mit ihnen machen. Wer sich dafür nicht extra ein Entenpaar anschaffen und diese dauerhaft artgerecht halten möchte, kann sie für einen begrenzten Zeitraum mieten. Wichtig ist dabei, jederzeit frisches Wasser anzubieten. Das benötigen die Enten zum Abspülen der Schnecken und damit diese nicht im Hals stecken bleiben.
Schnecken gegen Schnecken
Zwei besondere Fressfeinde im Kampf gegen Nacktschnecken sollten nicht unerwähnt bleiben: Schnecken.
Tigerschnegel sind ebenfalls Nacktschnecken, die sich allerdings an den Eiern anderer Arten gütlich tun und damit ihre Anzahl erheblich dezimieren. Die zehn bis 20 Zentimeter langen Tiere fallen durch ihre Musterung auf und lassen sich einfach von anderen Exemplaren unterscheiden.
Weinbergschnecken haben den gleichen Effekt. Zudem stehen sie unter Naturschutz. Tauchen sie im heimischen Garten auf, ist das ein gutes Zeichen und ein Grund zur Freude.
Schneckenfallen
Bei Schneckenfallen werden zwei Varianten unterschieden, die jeweils ihre eigenen Vorzüge und Nachteile mit sich bringen.
Lebendfallen lassen sich durch feuchte, dunkle Plätze und anlockende Blätter von Salat oder Rhabarber ausbringen. Hierzu werden die betreffenden Blätter oder Bretter einfach ausgelegt und morgens kontrolliert. Der Vorteil daran ist, dass nützliche Insekten oder Schnecken einfach aussortiert werden können.
Der Nachteil ist der mit dem Absammeln verbundene Aufwand.
Für Bierfallen werden Becher in die Erde gesetzt, die zur Hälfte mit Bier gefüllt werden. Der Geruch lockt Schnecken an. Wenn Sie hineinfallen, ertrinken sie. Der Vorteil hierbei ist der geringe Aufwand. Die Nachteile sind jedoch, dass die Nacktschnecken von sehr weit herangelockt werden und auch andere Tiere in den Fallen ertrinken können.
Empfehlenswerter sind daher die Lebendfallen in Kombination mit dem regelmäßigen Absammeln.
Abschreckende Pflanzen
Eine abwechslungsreiche Mischkultur mit verschiedenen, auf Nacktschnecken abschreckend wirkende Pflanzen ist eine weitere und umweltfreundliche Maßnahme, um die Anzahl der Tiere und ihre Fraßschäden zu reduzieren.
Wirksam sind:
– Bohnenkraut
– Kamille
– Knoblauch
– Lauch
– Lavendel
– Minze
– Rosmarin
– Thymian
– Waldmeister
– Zwiebeln
Abschreckende Materialien
Nacktschnecken bevorzugen feuchte Untergründe, daher kann bereits ein trockener Abschnitt rund um Pflanzen eine gewisse abhaltende Wirkung haben. Dieser wird mit den folgenden Materialien noch zusätzlich verstärkt:
– Kaffeepulver oder -satz
– Kalk
– Kupfer
– Schafwolle
– zerkrümelte Eierschalen
Es kann sich daher lohnen, Kreise daraus um besonders gefährdete Gewächse zu ziehen und diese bei Bedarf zu erneuern.
Unnötige bis gefährliche Mittel und Maßnahmen
Leider wird im Kampf gegen Nacktschnecken noch immer zu Gift wie Schneckenkorn geraten. Dieses ist aber nicht nur für die Nacktschnecken selbst gefährlich, sondern ebenso für andere, nützliche Tiere und die Qualität des Bodens.
Nicht akut gefährlich, aber dennoch bedenklich ist der Rat dazu, ausschließlich morgens zu gießen oder selbst bei bestehendem Bedarf die Abstände zwischen den Wassergaben zu vergrößern. Beim morgendlichen Gießen verdunstet über den Tag verteilt viel Wasser, wird also verschwendet, anstatt an die Wurzeln zu gelangen. Beim selteneren Wassergaben kann der Boden so hart werden, dass das Wasser zunächst abläuft und ebenfalls größere Mengen nötig sind.
Mittel und Maßnahmen kombinieren für maximalen Erfolg
Es empfiehlt sich, mehrere Mittel und Maßnahmen miteinander zu kombinieren. Dadurch lassen sich die Nacktschnecken am besten vertreiben oder von vornherein fernhalten.
